Kniebandage bei Patella Luxation

Wenn die Kniescheibe seitlich herausspringt, ist das schmerzhaft und muss sofort behandelt werden. Der Arzt kann die Patella, so heisst die Kniescheibe in der Fachsprache, mit wenigen Handgriffen wieder einrenken, eine Operation ist nicht nötig. Wenn sich das Sesambein wieder in seiner Position befindet, ist die Therapie aber noch nicht abgeschlossen. Wie das Knie in den folgenden Wochen behandelt wird und wie man erneutes Herausspringen verhindert erfahren Sie hier.

Die Patella Luxation

Patella LuxationWird das gesunde Knie gestreckt, gleitet die Patella über eine Rinne im Oberschenkelknochen nach oben. Bei vielen Personen mit Patellaluxation ist dieses Zusammenspiel von Patella und Gleitlager gestört, weil z.B. die Gleitrinne zu flach ausgebildet ist, oder die Patella schief steht. Hier kommt es dann auch häufig zu einer habituellen Luxation, also einer immer wieder auftretenden Ausrenkung.

Auch bei Unfällen kann es zur Patella-Luxation kommen. Vor allem Sportler die sich das Knie verdrehen, erleiden eine Verrenkung der Patella.

Therapie

Die ausgerenkte Patella muss so schnell wie möglich durch eine Fachperson reponiert werden. Danach wird das Knie für ca. 3 Wochen ruhiggestellt. Ein Gips oder eine Schiene (z.B. Bort Immobilisations-Schiene) hält das Knie ruhig, damit sich die gereizten Strukturen erholen können.

Nach dieser Zeit besteht immer noch ein erhöhtes Luxationsrisiko, vor allem bei Personen mit einer Patella-Fehlstellung. Das Risiko lässt sich mit einer Patella-Kniebandage reduzieren.

Bandagen führen die Kniescheibe

Die meisten Kniebandagen sind mit einer kreisförmigen Pelotte ausgestattet, um die Patella leicht zu führen. Nach einer Patella Luxation oder bei Patellafehlstellungen reicht das aber nicht aus. Für diese Indikationen gibt es spezielle Patella-Kniebandagen. Wir stellen Ihnen drei Modelle kurz vor.

Bort Asymmetric

Die Kompressionsbandage ist mit einem Silikonhalbring ausgestattet. Er liegt auf der Knieaussenseite und stützt die Patella. Mit einem zweiteiligen Korrekturzügel lässt sich der Druck auf die Kniescheibe individuell anpassen. Die Bort Asymmetric bietet ein Höchstmass an Komfort und trägt kaum auf.

Neu: Bort Asymmetric Plus

Auch dieses Modell stützt die Kniescheibe seitlich mit einem Silikonhalbring. Über dem Ring, direkt in die Bandage eingestrickt, befinden sich zudem Vektor-Korrektur-Filamente. Diese lassen sich durch Ziehen an der Korrekturlasche straffen, um die seitliche Führung der Patella zu erhöhen. Zwei seitliche Schienen und ein festes Gurtensystem entlasten das Gelenk und führen es seitlich. Die Bort Asymmetric Plus bietet maximale Stabilität und Entlastung für das gesamte Kniegelenk.

Bort Asymmetric Plus Kniebandage

GenuTrain P3

Mit der Permanent Patella Protection (P3) wird das Herausspringen der Kniescheibe wirkungsvoll vorgebeugt. Die tropfenförmige Pelotte führt die Patella und entlastet das Gewebe rundherum. Der seitliche Zug an der Patella wird durch eine detonisierende Pelotte, die seitlich am Bein liegt, reduziert. Das lindert Schmerzen schnell und zuverlässig. Dank Korrekturzügel kann bei der GenuTrain P3 der Druck auf die Patella ebenfalls eingestellt werden.

Matrix PT Reaction

Die futuristisch anmutende Kniebandage von Donjoy ist aus einem elastischen Kunststoff gefertigt. Sie passt sich dem Knie optimal an und entlastet das Gelenk beim Beugen, indem das Gewicht von der Matrix optimal über das gesamte Gelenk verteilt wird. Eine Öffnung in der Matrix führt die Patella zuverlässig. Die Matrix PT Reaction wird für besseren Komfort über einem Kniestrumpf getragen (im Lieferumfang enthalten).

Was Sie sonst noch tun können

Die Kniescheibe liegt in der Sehne des Quadrizeps eingebettet. Dieser vierteilige Oberschenkelmuskel ist dann auch dafür verantwortlich, dass die Patella in ihrer Gleitrinne bleibt. Ist der Muskel zu schwach, oder sind die vier Teile ungleichmässig trainiert, wird seitliches Herausspringen begünstigt. Nach einer Patellaluxation, sollte der Quadrizeps deshalb gezielt trainiert werden. Am besten lässt man sich durch die Physiotherapie anleiten oder besucht ein Fitnessstudio mit entsprechend geschultem Personal. Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie mit dem Training beginnen dürfen.