Peronäus-Parese


Zusammenfassung

Eine Lähmung des Peronäus Nervs kommt zum Beispiel nach einem Unfall oder Schlaganfall vor. Dann kann die Fussspitze nicht mehr angehoben werden und schleift beim Gehen am Boden. Der Arzt kann die Ursache für die Lähmung feststellen und Ihnen die geeignete Behandlung verordnen.

Diese Therapiemöglichkeiten gibt es:

  • Schiene: Eine Schiene hält den Fuss in einer neutralen Position. Der Fuss fällt beim Gehen nicht mehr nach unten.
  • Orthese: Die Bort Peronäus-Orthese zieht den Fuss mit zwei elastischen Bändern nach oben, ohne den Fuss zu fixieren.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen können die verbleibende Muskulatur stärken. Versteifungen werden vorgebeugt.
  • Operation: Durch Umlegen eines funktionsfähigen Muskels kann der Fuss wieder aktiv bewegt werden.

Peroneus-Schienen


Der Peronäus Nerv

Nerven können verschiedene Aufgaben übernehmen. Motorische Nerven steuern die Muskelfunktion, sensorische Nerven leiten Wahrnehmungen ans Hirn weiter. Gemischte Nerven übernehmen beide Funktionen. Der Peronäus Nerv, der sich in drei Äste aufteilt ist für die motorische Innervation der Fusshebermuskulatur verantwortlich. Weiter gewährleistet er die Wahrnehmung auf der Aussenseite des Unterschenkels, von Teilen des Schienbeins, des Fussrückens, sowie der Region zwischen Grosszehe und zweiter Zehe.

Der Peronäus Nerv verläuft im Bereich des Knies direkt über das Köpfchen des Wadenbeins (Fibulaköpfchen). Diese exponierte Lage macht ihn anfällig auf Verletzungen. Bei dünnen Personen mit wenig Muskel- und Fettgewebe ist der Nerv besonders exponiert.

Schädigung des Nervs

Die Signalweiterleitung im Peronäus Nerv kann durch verschiedene Ursachen unterbrochen werden. Werden die Beine lange übereinandergeschlagen, kann das bereits zu einer vorübergehenden Läsion des Nervs führen, was man bemerkt, weil das Bein dann „einschläft“. Hier geht es oft nur wenige Minuten bis wieder die vollständige Funktion erreicht ist.

Anders ist es bei Frakturen des Wadenbeins, oder bei einem schlecht gepolsterten Gips der auf das Fibluaköpfchen drückt. Das Kompartmentsyndrom, eine Baker-Zyste, ein Ganglion oder im schlimmsten Fall auch ein Tumor können den Nerv ebenfalls in Mitleidenschaft ziehen. Ein Schlaganfall ist eine weitere mögliche Ursache, die die Reizweiterleitung des Peronäus Nervs im Hirn stört. Früher waren Polio-Patienten häufig von einer Peronäus Parese betroffen.

Abhängig von der Ursache kann die Schädigung vorübergehend sein, oder bei (teilweiser) Durchtrennung des Nervs auch endgültig. Die Symptome sind aber immer die gleichen.

Symptome einer Peronäus-Parese

Bei einer Peronäus-Parese ist das willentliche Heben des Fusses und der Zehen (Dorsalflexion) eingeschränkt oder komplett unmöglich (Fallfuss). Das Anheben des äusseren Fussrandes (Pronation) ist erschwert. Während der Schwungphase beim Gehen kann der Fuss nicht mehr angehoben werden, weshalb Betroffene das Bein weit in die Luft heben, um mit den Zehen nicht den Boden zu berühren. Beim Aufsetzen kommen die Zehen als erstes mit dem Boden in Berührung. Der sogenannte Steppergang ist typisch bei Peronäus-Parese und schränkt die Lebensqualität der Betroffenen empfindlich ein.

Weiter treten bei Peronäus Parese Sensibilitätsstörungen an der Aussenseite des Unterschenkels und im Bereich des Fussrückens auf.

Spätfolgen

Bleibt ein Fallfuss unbehandelt, kann er sich zum Spitzfuss entwickeln. Weil der Fuss immer nach unten gestreckt ist, verkürzt sich die Achillessehne und der Fuss kann auch passiv nicht mehr in eine neutrale Position gebracht werden. Diese Fehlstellung verunmöglicht es, den Fuss vollständig mit der Ferse aufzusetzen und macht das gehen fast unmöglich.

Therapie

Wenn eine Grunderkrankung (z.B. Baker-Zyste, Tumor) vorliegt, muss diese behandelt werden. Bei Durchtrennung des Nervs (z.B. bei einer Fraktur) kann eine Nervennaht gemacht werden, wobei sich die Funktion nur in den seltensten Fällen wieder herstellen lässt. Der behandelnde Arzt kann Sie detailliert über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in Ihrem Fall informieren.

Bei einer bleibenden Parese wird einerseits versucht die Lebensqualität für den Patienten auf ein möglichst hohes Niveau zu bringen, andererseits die Entstehung eines Spitzfusses zu verhindern. Es stehen folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

Schiene

Eine Peronäus-Schiene hält den Fuss in einer neutralen Position, also ungefähr in einem rechten Winkel gegenüber dem Unterschenkel. Der Fuss kann während dem Gehen einfacher durchgeschwungen werden, das Gehen wird erleichtert. Weiter wird die Achillessehne gedehnt und eine Verkürzung vorgebeugt. Bei leichter bis mittlerer Lähmung stellen flexible Peronäus-Orthesen eine sinnvolle Alternative zu starren Schienen dar. Im Bandagenshop finden Sie folgende Hilfsmittel zur Behandlung des Fallfusses bei Peronäus-Parese:

Klassische Peronäus Schiene

Die klassische Peronäus Schiene wird am Unterschenkel befestigt. Die Schiene selbst verläuft in zwei Strängen auf der Hinterseite des Beins und setzt sich als Platte unterhalb des Fusses fort. Der Fuss wird in einer neutralen Position gehalten.

¾ sohlige Peronäus Schiene

Diese Variante der Peronäus Schiene hat auf der Rückseite nur eine Strebe um den Fuss zu halten. Die Sohle reicht nur bis zu den Zehen Grundgelenken, was die natürliche Abrollbewegung beim Gehen begünstigt. Ausserdem lässt sich diese Schiene auch in spitz zulaufenden Schuhen tragen, was den Schuhkauf erleichtert.

Dynamische Peronäus-Orthese

Die Orthese von Bort fixiert den Fuss nicht. Die natürliche Abrollbewegung ist in vollem Umfang möglich. Erst wenn der Fuss während der Schwungphase entlastet wird, ziehen die elastischen Gurten am Fuss und heben ihn an. Diese Therapieform ist ideal um die verbleibende Muskelkraft/ Kontrolle zu erhalten oder sogar zu trainieren. Ausserdem ergibt sich ein sehr natürliches Gangbild und der Komfort ist dank weichem Material besonders hoch. Anders als Peronäus-Schienen braucht die Orthese nicht in Schuhen getragen zu werden und funktioniert auch beim barfuss Gehen.

Physiotherapie

In vielen Fällen ist die Fusshebemuskulatur nicht vollständig gelähmt und die verbleibende Kontrolle/ Kraft kann mit Physiotherapie erhalten, oder sogar noch verbessert werden. Bei vollständiger Lähmung werden die Gelenke in de rPhysiotherapie passiv bewegt, um Versteifungen vorzubeugen. Schiene und Physiotherapie werden meist ergänzend eingesetzt.

Operation

Bei der motorischen Ersatzoperation wird ein gesunder Muskel mit entbehrlicher Funktion an seiner Ansatzstelle abgetrennt und an einer andern Stelle wieder befestigt. Dieser versetzte Muskel lässt sich willentlich ansteuern. Das Operationsergebnis ist in vielen Fällen zufriedenstellend, sodass die Patienten anschliessend ohne Schiene gehen können. Eine weitere Möglichkeit ist die Versteifung des Sprunggelenks.


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