Hilfe bei Tennisbein

Tennisbein

Das Tennisbein ist eine für Tennisspieler typische Verletzung, tritt aber auch bei vielen anderen Sportarten auf, bei denen viel gesprungen wird. Es handelt sich um einen Muskelfaserriss am Übergang vom Wadenmuskel zur Achillessehne. Wir zeigen Ihnen, wie es zur Verletzung kommt, wie man sie behandelt und wann Sie wieder Tennisspielen dürfen.

Was ist ein Tennisbein?

Beim Tennisbein handelt es sich um einen Muskelfaserriss des medialen Musculus gastrocnemius, also dem inneren Teil des Wadenmuskels. Der Riss ereignet sich meist am Übergang vom Muskel zur Achillessehne. Der Muskel ist in der Regel nicht vollständig durchtrennt, sondern nur einzelne seiner Faserbündel. Gelegentlich ist auch die Plantarissehne gerissen.

Riss des M. Gastrocnemius mediale
Sprung beim Tennis

Obwohl man von einem Tennisbein spricht, ereignet sich die Verletzung auch bei vielen anderen Sportarten wie Squash, Badminton, Basketball, Volleyball und anderen Disziplinen mit vielen Sprüngen.

Unfallmechanismus

Wird dar Fuss im Sprunggelenk forciert nach oben gedrückt (Dorsalflexion), während das Knie gestreckt wird, kann das die Wadenmuskulatur überlasten und zu einem Muskelfaserriss führen. Typischerweise tritt diese Belastung beim Landen nach einem Überkopfball auf.

Symptome

Ein Tennisbein macht sich durch einen plötzlichen, stechenden Schmerz in der Wade bemerkbar. Manchmal hört man das Reissen auch als Knall. Weitere mögliche Symptome die kombiniert oder einzeln auftreten können, sind Schmerzen beim Anspannen des Muskels, sowie ein Bluterguss an der betroffenen Stelle. Er tritt meist erst nach einigen Stunden auf. Ein lokaler Druckschmerz ist häufig. Eine tastbare Delle im Muskel kann vor allem direkt nach der Verletzung auftreten. Danach füllt der Bluterguss den Hohlraum auf, wodurch er nur noch schwer zu tasten ist.

Tennisbein vorbeugen

Muskelverletzungen lassen sich nicht immer vermeiden, aber das Risiko sinkt, wenn man sich vor dem Training gut aufwärmt. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit isotonischen Getränken ist ratsam, obwohl es keine gesicherten Studienergebnisse zum Thema gibt. Kompressionssocken fördern die Durchblutung der Muskeln und stabilisieren sie von aussen.

Erste Hilfe bei Muskelfaserriss

Kommt es zu einem Tennisbein, ist die bekannte PECH-Regel anzuwenden.

  • Pause: Spiel sofort unterbrechen.
  • Eis: Die betroffene Stelle mit Eis kühlen.
  • Compression: Druck auf die verletzte Muskelpartie ausüben.
  • Hochlagern: Das betroffene Bein hochlagern, sodass es über Herzhöhe liegt.

Wird die PECH-Regel sofort umgesetzt, schwillt die verletzte Stelle weniger stark an und ein allfälliger Bluterguss fällt weniger gross aus. Das hält einerseits die Schmerzen gering. Andererseits kann der Heilungsprozess schneller voranschreiten, wenn das Bein nicht zu sehr geschwollen ist und keine grossen Hämatome vorliegen.

Tennisbein behandeln

In der Regel reisst der Muskel bei einem Tennisbein nicht vollständig durch, sondern nur an. Die durchtrennten Fasern wachsen innerhalb von 4-8 Wochen von selber wieder zusammen, vorausgesetzt man schont den Muskel während der Heilungsphase.

In den ersten zwei Tagen sollte man den Muskel möglichst nicht beanspruchen. Auch Dehnen oder Massagen belasten ihn zu sehr. Danach ist normale Bewegung wie z.B. spazieren gehen, erlaubt. Mit einem Fersenkeil lässt sich der Zug auf den Muskel reduzieren. Wichtig ist, dass man beidseitig ein Keil trägt, damit der Rücken nicht ungleichmässig belastet wird.

Bereits nach zwei Woche kann man schon wieder mit einfachen Übungen für die Beweglichkeit anfangen. Auf Sport muss man für mindestens 4-6 Wochen vollständig verzichten. Danach sollte man langsam wieder einsteigen. Tennis ist jetzt aufgrund der abrupten Bewegungen noch nicht gestattet. Besser ist Fahrradfahren oder leichtes Joggen. Auch hier sollte man nicht an die Grenze gehen, sondern nur so trainieren, dass kein Schmerz entsteht.

Kompressionsstrümpfe bei Muskelfaserriss

Während der gesamten Heilungsphase wird der Muskel mit Kompression unterstützt. Diese kann entweder als Kompressionsstrumpf oder als Bandage angewendet werden. Kompressionsstrümpfe bieten den Vorteil, dass man sie im Alltag unauffällig unter der Kleidung tragen kann. Geeignet sind dabei nicht nur medizinische Kompressionsstrümpfe der Klasse 2, sondern auch Sportkompressionsstrümpfe. Diese sind aus einem etwas festeren Material gefertigt und häufig im Wadenbereich leicht verstärkt, um den Muskel zu stabilisieren.

Ultralight Compression Socks von Bauerfeind
Waden Compression Sleeves von Bauerfeind

Geeignet sind etwa die Run Ultralight Compression Socks von Bauerfeind, die mit ihrem atmungsaktiven Gestrick auch im Sommer besten Komfort bieten. Wer Stulpen bevorzugt, wählt die Sports Compression Sleeves Lower Leg.

Kompressionsbandagen lindern Schmerzen

Kompressionsbandagen sind aus etwas festerem Material gefertigt als Strümpfe. Das stabilisiert den Muskel besser und lindert Schmerzen beim Gehen. Bei einem Tennisbein geeignet ist die Active Color Sport Wadenstütze.

Die Protect Wadenbandage aus Neoprene wirkt nicht nur stabilisierend, sondern auch wärmend, was Schmerzen effektiv lindert, da der Muskel stets warm bleibt. Die Bandage kann auch über einem Kompressionsstrumpf getragen werden.

Protect Wadenbandage
Active Color Sport Wadenbandage

Eine individuelle Behandlung ist mit der Veinalgic Kühlbandage möglich. Sie ist aus teilelastischem Material gefertigt und mit zwei Klettverschlüssen ausgestattet, damit man sie mit dem gewünschten Zug verschliessen kann. Dem Set liegen zudem eine Pelotte und ein Coolpack bei. Sie werden bei Bedarf in die Tasche der Bandage eingelegt, um lokal den Druck zu erhöhen oder die schmerzende Stelle zu kühlen.

Rezidivprophylaxe -sicher zurück auf den Platz

Das Ziel jedes Athleten ist es, möglichst bald wieder zum Sport zurückzukehren. Wurde das Training langsam aufgebaut, steht dem Tennisspielen nach 8-10 Wochen nichts mehr im Wege. Selbstverständlich sollte man sich davor gut aufwärmen.

Viele Sportlerinnen und Sportler entscheiden sich dazu, die Kompressionstrümpfe beim Sport weiterhin zu tragen. Das bietet verschiedene Vorteile, denn Kompression fördert die Durchblutung der Wade. Zudem wird die Propriozeption unterstützt, was die Kontrolle über die Bewegungen verbessert und so das Unfallrisiko senkt. Nicht ohne Grund sieht man immer mehr Profi-Tennisspieler wie Bublik oder Monfils mit Kompressionsstrümpfen auf dem Court.