Fuss

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Fuss & Sprunggelenk Produkte-Reviews

Übungen bei Fussbeschwerden

Gesunde Füsse und Fusspflege

Fuss und Sprunggelenk

Durch seine komplexe Konstruktion ist der Fuss bestens darauf ausgerichtet dem Menschen seinen aufrechten Gang zu ermöglichen und das gesamte Körpergewicht zu tragen. Die ständige Belastung, häufig noch erhöht durch Übergewicht und falsches Schuhwerk kann mit zunehmendem Alter Beschwerden und Deformationen verursachen. Die Reihe von Fusserkrankungen ist deshalb relativ lang.

Anatomie

Der Fuss setzt sich aus Zehen, Mittelfuss und Fusswurzel zusammen. Die Fusswurzel ist über das obere Sprunggelenk mit den beiden Unterschenkelknochen Schien- und Wadenbein verbunden.

Das Sprunggelenk wird in oberes Sprunggelenk (OSG) und unteres Sprunggelenk (USG) unterteilt. Das obere Sprunggelenk ist ein Scharniergelenk, welches die Unterschenkelknochen mit dem Talus verbindet. Das von einer dünnen Gelenkkapsel umgebenen OSG wird durch das viergeteilte Innenband (Ligamentum collaterale mediale) und den drei Aussenbändern (Ligamentum collaterale laterale) stabilisiert.

Das untere Sprunggelenk bildet die Fusswurzel und wird von den Knochen Calcaneus (Fersenbein), Os naviculare und dem Talus gebildet. Weiter ist das überknorpelte Band Ligamentum calcaneonaviculare plantare am Unteren Sprunggelenk beteiligt und bildet dort zusammen mit den oben genannten Knochen die Gelenkpfanne für den Taluskopf. Das USG ist in zwei Kammern geteilt, die jeweils eine eigene Gelenkkapsel aufweisen. Insgesamt sieben Bänder sind an der Verstärkung der Gelenkkapsel beteiligt. Darunter auch das Innenband, welches an OSG und USG beteiligt ist.

Der Mittelfuss besteht aus fünf Mittelfussknochen die eine Basis, einen Körper und am äusseren Ende einen Metatarsalköpfchen aufweisen. Die Grundglieder der Zehen bilden zusammen mit dem Metatarsalköpfchen das Metatarsophalangeal-Gelenk (Zehengrundgelenk). Die Grosszehe besteht aus einem Grund- und einem Endglied. Die Kleinzehen weisen ein Grund-, Mittel- und Endglied auf.

Der Fuss weist ein Längs- und ein Quergewölbe auf. Das Längsgewölbe erstrecht sich von der Ferse bis zum Mittelfuss. In diesem Bereich wird der Fuss unter anderem durch die kurze Fussmuskulatur und die Plantaraponeurose (Fusssohlensehnenplatte) sowie durch weitere Muskeln und Sehnen aufgerichtet. Ein gesundes Fussgewölbe lässt sich unter anderem am Fussabdruck erkennen. Das Quergewölbe wird ebenfalls von Muskeln und Bändern stabilisiert und erstreckt sich zwischen Grosszehenballen und Kleinzehenballen. Das Fussgewölbe sorgt für eine gezielte Verteilung des Körpergewichts auf Ferse, Grosszehenballe und Kleinzehenballe und Entlastung der anderen Strukturen.

Fussdeformitäten

Das Fussgewölbe ist anfällig auf Deformitäten. Diese können entweder angeboren sein, häufiger sind sie aber erworben. Übergewicht, mangelndes Training der Fussmuskulatur und falsches Schuhwerk sind Hauptrisikofaktoren für eine erworbene Fussdeformität.

Senk-, Plattfuss

ViscoPed SchuheinlageBeim Senkfuss ist das Längsgewölbe abgesenkt und die Fussohlenhaut wird teilweise belastet. Durch Fussgymnastik und häufiges Barfussgehen auf unebenem Untergrund wird die Fussmuskulatur gestärkt. Ist das Gewölbe vollständig abgeflacht spricht man vom Plattfuss. Die schmerzhafte Veränderung des Fusses wird durch orthopädische Schuheinlagen und Krankengymnastik therapiert. Bei sehr ausgeprägten Fehlstellungen kann eine Operation notwendig werden.

Knickfuss

Ist der Fussinnenrand abgesenkt und der Fussaussenrand angehoben, spricht man von Knickfuss. Häufig tritt er zusammen mit dem Senk-, oder Plattfuss auf. Beim Knickfuss ist das untere Sprunggelenk zur Aussenseite hin weggeknickt, die Ferse wird nach medial (zur Körpermitte hin) verschoben. Knieprobleme und Achsfehlstellungen der Beine sind die Folge des unbehandelten Knickfusses. Um Folgeschäden zu vermeiden ist eine frühzeitige Therapie unabdingbar. Im Schulalter kann die Fehlstellung durch Tragen von massgefertigten Einlagen und regelmässige Fussgymnastik sogar behoben werden.

Spreizfuss

Spreizfuss-Sohle mit mobiler Pelotte

Beim Spreizfuss ist das Quergewölbe abgesenkt, wodurch der Mittelfuss breiter erscheint. Die Köpfchen des zweiten bis vierten Mittelfussknochens kommen mit dem Boden in Kontakt, was oft Schmerzen verursacht. Betroffen vom Spreizfuss sind meist Frauen. Neben schwachem Bindegewebe, ist das Tragen von Absatzschuhen ein Hauptrisikofaktor. Spreizfussbeschwerden werden durch eine Schuheinlage oder Mittelfussbandage mit Spreizfusspelotte gelindert (Spreizfussohlen im Shop). Der Druckkörper richtet das Quergewölbe wieder auf, wodurch es zu einer Entlastung der Mittelfussköpfchen kommt. Um langfristig eine Verbesserung der Situation zu erreichen muss die Fussmuskulatur regelmässig trainiert werden. Bei einem Spreizfuss sollte unbedingt auf spitz zulaufende Schuhe verzichtet werden, um die Entstehung eines Hallux valgus vorzubeugen.

Zehendeformitäten

Falsches Schuhwerk, Übergewicht und Deformitäten der Füsse sind häufige Auslöser für Fehlstellungen der Zehen. Schwaches Bindegewebe, Alter und verschiedene Krankheiten begünstigen die Entstehung von Zehendeformitäten zusätzlich.

Hallux valgus, Hallux rigidus

ValguLoc NachtschieneDer Hallux valgus tritt häufig zusammen mit einem Spreizfuss auf. Der Mittelfuss ist verbreitert, durch zu enges Schuhwerk wird die Grosszehe im Grundgelenk nach aussen hin abgedrückt. Das Metatarsalköpfchen wird auf der Fuss Innenseite als Ballen sichtbar, was dem Hallux valgus den Namen Ballenzehe eingebracht hat. Die Sehne auf der Zehenaussenseite verkürzt sich, sodass die Fehlstellung immer weiter fortschreitet. Hallux Bandagen können das Fortschreiten der Fehlstellung bremsen, nur in seltenen und wenig gravierenden Fällen kann eine Korrektur der Fehlstellung erreicht werden. Verursacht der Hallux valgus Schmerzen muss er mittelfristig operiert werden. Bleibt die Fehlstellung unbehandelt wird ein Hallux rigidus begünstigt. Die Arthrose des Grosszehengrudgelenks kann aber auch selbständig auftreten. Die schmerzhafte Abnutzung der Gelenksflächen führt langfristig zu einer Versteifung des Gelenks, die Abrollbewegung beim Gehen wird behindert.

Hammer-, Krallenzehe

Werden die zweite bis vierte, selten auch fünfte Zehe durch falsches Schuhwerk eingeengt kann es zu einer Hammer- oder Krallenzehe kommen. Häufig treten Hammer- und Krallenzehe zusammen mit Fussdeformitäten auf. Bei der Hammerzehe ist das erste Gelenk der Zehe überstreckt (Hyperflexion). Das zweite Gelenk ist übermässig gebeugt (Hyperextension), während das Grundgelenk wieder überstreckt ist. Die Krallenzehe unterscheidet sich durch die Hyperflexion im ersten Zehengelenk. Die Therapie von Krallen- und Hammerzehe erfolgt mulitmodal. Bestandteile sind Physiotherapie mit Dehnübungen für die Zehe, Podologie um Schwielen abzutragen und das Tragen von Redressierverbänden oder Mittelfussbandagen. In extremen Fällen muss die Zehenfehlstellung durch eine Operation beseitigt werden. In jedem Fall ist eine frühzeitige Therapie einzuleiten, auch wenn keine Beschwerden bestehen. Wird zugewartet verkürzen sich die Sehnen und eine konservative Behandlung ist kaum mehr möglich.

Digitus quintus varus

Beim Digutus quintus varus handelt es sich um eine seitliche Achsabweichung der Kleinzehe gegen Innen. Risikofaktor sind zu enge Schuhe. Durch Verkürzung der Sehnen wird die Fehlstellung immer gravierender. Häufig legt sich die kleine Zehe sogar unter oder über die vierte Zehe. Die Korrektur der Fehlstellung erfolgt normalerweise mittels Operation.

Fussschmerzen

Fussschmerzen können auch durch eine Entzündung von Sehnenansätzen ausgelöst werden. Am häufigsten davon betroffen sind die Plantarfaszie welche Fersenbein und Mittelfussknochen verbindet und das Längsgewölbe aufrichtet, sowie die Achillessehne, welche die Kraft der Wadenmuskulatur auf das Fersenbein (Calcaneus) überträgt. Die Ursache für die chronische Entzündung sind Über- oder Fehlbelastung oder bestehende Fussdeformitäten wie z.B. Spreizfuss.

Plantarfasziitis (Fersensporn)

Viscospot Fersenkissen von Bauerfeind

Der Name Fersensporn lässt vermuten, dass sich in der Ferse ein Kalksporn bildet und dieser Schmerzen verursacht. Das ist aber nicht ganz korrekt. Bei ca. 10% der Bevölkerung besteht dieser Kalksporn ohne Schmerzen zu verursachen. Bei Patienten mit Plantarfasziitis muss dieser Sporn nicht zwingend bestehen und trotzdem behindern stechende Schmerzen den Gang. Die Entzündung des Sehnenansatzes wird durch Dehnen oder Medikamente behandelt. Fersenkissen mit Softspot entlasten die Ferse und bringen während der mehrmonatigen Heilungsphase Linderung.

Achillodynie

AchilloTrainDie Achillodynie trifft häufig Sportler. Die immer wiederkehrende Belastung der Achillessehne führt zu einer Entzündung des Sehnenansatzes, was Anlaufschmerzen verursacht. Wird die Trainingsintensität nicht herabgesetzt bleibt der Schmerz auch bei Ruhe bestehen und Schwellungen im Bereich der Achillessehne treten auf. In der Therapie haben sich Achillessehnenbandagen bewährt, welche die Ferse durch einen Keil leicht erhöhen und Schwellungen durch Kompression mit Druckpelotten lindern. In einer zweiten Phase reicht der Einsatz eines Fersenkeils.

Achillessehnenruptur

Ist die Achillessehne durch Alter oder häufige Entzündungen verändert, kann sie bei einem Unfall reissen. Man spricht von Achillessehnenruptur. Am häufigsten davon betroffen sind Männer zwischen 30 und 50 die sich regelmässig sportlich betätigen. Es steht eine chirurgische und eine konservative Therapie zur Verfügung.

OSG-Distorsion

Bei der OSG-Distorsion, auch Verdrehung des oberen Sprunggelenks genannt, knickt das Sprunggelenk nach aussen hin weg. Die Verletzungen können dabei unterschiedlich ausfallen. Eine leichte Zerrung der Aussenbänder hinterlässt keine Instabilität und kann mit einer Knöchelbandage selbst behandelt werden. Sind ein oder zwei Bänder angerissen erfolgt die Therapie durch ruhigstellen des Sprunggelenks. Bei einer Grad III Verletzung mit mindestens einem vollständig durchtrennten Aussenband kann eine Instabilität des OSG zurückbleiben. Bei ambitionierten Sportlern werden die Bänder deshalb genäht. Sind alle Bänder gerissen und verbleibt der Fuss in einer Fehlstellung spricht man von einer OSG-Distorsion vierten Grades. Hier wird immer eine operative Therapie angestrebt.


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