Die Prellung, in der Fachsprache Kontusion genannt, kann jeden treffen. Tritte oder Schläge gegen die Muskeln kommen beispielsweise beim Fussball oder Hockey vor. Unfälle im Haushalt sind ebenfalls häufige Ursache für Muskelprellungen. Unter den Betroffenen sind auch Reiter zu finden, die von einem ausschlagenden Pferd getroffen wurden, daher der umgangssprachliche Name „Pferdekuss“. Erfahren Sie was bei einer Prellung des Muskels passiert, welche Komplikationen auftreten können und was gegen die Schmerzen hilft.
Muskelprellung
Bei einer Muskelprellung wird der Muskel durch einen Schlag gegen den Knochen gedrückt. Dadurch wird Muskelgewebe zerstört. In schwereren Fällen kommt es ausserdem zu Blutungen zwischen den Muskelfasern, was die Prellung besonders schmerzhaft und auch gefährlich macht. Da der Muskel von einer Muskelhaut (Faszie) umgeben ist, erhöht ein Bluterguss den Druck im ganzen Muskel, was die grossflächigen Schmerzen bei Prellungen erklärt. Weiter sind Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit typische Symptome einer Muskelprellung. Durch Einblutungen kann es ausserdem zu dunklen Hautverfärbungen kommen.
Komplikationen
Prellungen die starke Schmerzen verursachen oder mit Gefühlsstörungen einhergehen müssen umgehend vom Arzt untersucht werden, es handelt sich um einen Notfall, denn es besteht die Gefahr ein Kompartmentsyndrom zu erleiden. Schwillt der geprellte Muskel extrem stark an, kann die Faszie dem Druck nicht mehr nachgeben und das Muskelgewebe drückt Blutgefässe und Nervenstränge ab. Innert weniger Stunden kommt es zum Absterben von Gewebe.
Achtung: In den ersten 48 Stunden nach einer Prellung ist das Risiko für ein Kompartmentsyndrom am höchsten, es kann aber noch bis zu zwei Wochen nach der Verletzung auftreten. Deshalb sollte man solange auf Gefühlsstörungen als Alarmzeichen achten.
Weiter sollte nach grosser Gewalteinwirkung sichergestellt werden, dass tatsächlich nur eine Prellung vorliegt und nicht etwa eine Muskelzerrung oder eine Muskelriss. Auch Knochenbrüche müssen ausgeschlossen werden.
Therapie
Wie bei vielen Sportverletzungen kann man sich auch nach einer Prellung an das PECH Schema halten.
- P wie Pause: Körperliche Aktivität sofort unterbrechen
- E wie Eis: Kühlen mit einem gut eingewickelten Eispack, oder besser mit einem kühlen Umschlag
- C wie Compression: Einen leichten Kompressionsverband oder eine Kompressionsbandage anlegen
- H wie Hochlagern: Sich hinsetzen oder hinlegen und die betroffene Extremität hochlagern
Aus dem englischsprachigen Raum ist auch die RICE -Regel bakannt, welche sich mit der PECH -Regel deckt: Rest, Ice, Compress, Elevate.
In den ersten Tagen muss die verletzte Muskulatur möglichst ruhiggestellt werden. Eine Kompressionsbandage kann die Muskeln in dieser Phase stabilisieren und den Rückfluss fördern. Ideal sind beispielsweise die Protect Oberschenkel- oder Wadenbandage. Für eine besonders wirkungsvolle, individuelle Therapie bieten sich die MyoTrain Oberschenkelbandage oder die Stabilo Oberschenkelstütze an.
Ergänzend können nicht-steroidale Antiphlogistika (z.B. Diclofenac, Ibuprofen) gegen die Schmerzen eingesetzt werden.
Nach einigen Tagen kann von Kälteapplikationen auf Wärmeanwendungen umgestellt werden. Für beide Methoden eignet sich die Veinalgic Bandage, welche für den Ober- und Unterschenkel erhältlich ist und mit einem Kühl-/ Wärmebeutel sowie einer Pelotte geliefert wird. Dank einer eingearbeiteten Tasche kann der Kühlbeutel sicher unter der Bandage befestigt werden.
Bis der Muskel nach einer Prellung wieder völlig schmerzfrei bewegt werden kann, kann es Wochen bis Monate dauern. Während der gesamten Heilungszeit sollte nur vorsichtig gedehnt und höchstens leicht Trainiert werden. Die Belastung ist langsam zu steigern.
Verzichten sollte man bis zum vollständigen Abheilen der Prellung auf Massagen, da es sonst zu knöchernen Verhärtungen im Muskelgewebe kommen kann.
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