Ellbogen

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Ellenbogen

Ellbogen

Das Ellenbogengelenk setzt sich aus drei Teilgelenken zusammen die sich eine gemeinsame Gelenkkapsel teilen. Der Oberarmknochen (Humerus), die Elle (Ulna) und die Speiche (Radius) bilden mit den jeweils anderen Knochen ein Gelenk. Die Teilgelenke sind:

  • Das Humeroulnalgelenk (Articulatio humeroulnaris)ist das Scharniergelenk zwischen Oberarmknochen und Elle. Es ermöglicht die Beuge- und Streckbewegung (Flexion und Extension) des Unterarms gegenüber dem Oberarm.
  • Humeroradialgelenk (Articulatio humeroradialis) wird das Gelenk zwischen dem Oberarmköpfchen und der Speiche genannt. Das Kugelgelenk lässt sich ebenfalls Beugen und Strecken, zusätzlich ist es an der Drehbewegung der Hand beteiligt. Im Vergleich zu andern Kugelgelenken weist das Humeroradialgelenk eine geringere Bewegungsfreiheit auf, da es durch starke Bänder gesichert ist.
  • Zwischen Elle und Speiche befindet sich das proximale Radioulnalgelenk (Articulatio radioulnaris proximalis). Bei der Drehung der Hand dreht sich der Kopf der Elle in einer rinnenförmigen Gelenkpfanne die von der Speiche Gebildet wird.

Alle drei Teilgelenke werden von einer Gelenkkapsel umgeben und zusammen als Ellenbogengelenk bezeichnet. An einer Stelle weist die Gelenkkapsel eine Falte auf. Der Gewebeüberschuss wird bei der Drehung des Unterarms ausgenutzt. Durch die Kapsel verlaufende Fasern der Oberarmmuskeln schützen die Kapsel bei Beugebewegungen vor Einklemmung. Mehrere Kollateralbänder führen den Ellenbogen seitlich.

Für die Beugung des Unterarms zum Oberarm hin sind der Bizeps und der Musculus brachialis verantwortlich, sie werden auch Beuger genannt. Der Gegenspieler der Beuger ist der Strecker, der auf der Rückseite des Arms liegt und Trizeps genannt wird. Bei der Drehbewegung im Ellenbogen, welche bis zu einem Winkel von 80-90° möglich ist, werden Elle und Speiche durch mehrere Muskeln vor allem des Unterarms gegeneinander verdreht, bis sie in einer Kreuzstellung sind. Um die Sehnenansätze der Muskeln vor übermässigem Druck zu Schützen sind sie durch Schleimbeutel gepolstert. Die Schleimbeutel (Bursae) sind abhängig von der Aktivität individuell ausgebildet.

Erkrankungen

Tennis-, Golferellenbogen (Epicondylitis)

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Beim Tennis- und Golferellenbogen handelt es sich um die gleiche Erkrankung, die aber an einer etwas anderen Stelle auftritt. Wird der Unterarm durch repetitive Arbeiten (z.B. am Computer, beim Tennis oder Golf) oder falsche Haltung überbeansprucht, entzünden sich die Sehnenansätze über dem Gelenkvorsprung am unteren Ende des Unterarmknochens (Epicondylus). Betroffen sind am häufigsten Männer und Frauen zwischen 35-50 Jahren.

Unterschieden wird zwischen dem Tennisellbogen, wo die Beschwerden auf der äusseren Seite des Ellenbogens auftreten und dem Golferellenbogen wo die Schmerzen auf der Innenseite des Ellenbogens auftreten.

Die Behandlung erfolgt im Normalfall konservativ. Ellenbogenbandagen mit Pelotten über dem Epicondylus verlegen den Verlauf der Sehne und entlasten so die Entzündete Stelle. Die Schmerzlinderung tritt oft unmittelbar nach Anlegen der Bandage ein. Mit Hilfe der Physiotherapie können auslösende Bewegungsabläufe ausgemacht und abtrainiert werden, Rezidiven lassen sich dadurch oft vermeiden. In seltenen Fällen wird die Epicondylitis durch Abtrennen der Sehnenansätze behandelt.

Lesen Sie mehr zum Thema im Artikel „Die richtige Bandage bei Tennisarm

Arthrose

Der Ellenbogen ist ein wenig belastetes Gelenk, weshalb Arthrose nur nach Unfällen oder chronischen Entzündungen auftreten. Die Gelenkknorpel werden zerstört und später reiben sich die Knochen reiben gegenseitig ab. Arthrose ist nicht heilbar, weshalb sich die Therapie auf die Schmerzlinderung und die Verzögerung des Verlaufs beschränkt. Es werden Medikamente, physikalische Anwendungen, Physiotherapie und Kompressionsbandagen eingesetzt. Die Therapie wird den individuellen Symptomen und Bedürfnissen angepasst.

Bursitis

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Die Schleimbeutelentzündung (Brusitis) im Ellenbogen tritt häufig bei Studenten auf, weshalb auch von Studentenellenbogen gesprochen wird. Der direkt unter der Haut liegende Schleimbeutel im Bereich des Olecranon (Ellenbogenhöcker) wird durch häufiges Aufstützen gereizt. Es können aber auch andere Schleimbeutel betroffen sein. Stich- oder Schnittverletzungen, wo Bakterien in den Schleimbeutel eindringen können ebenfalls Auslöser für eine Bursitis sein. Die Entzündung macht sich durch Schwellungen und Berührungsempfindlichkeit bemerkbar.

Kühlung, Schonung und entzündungshemmende Medikamente lassen die Bursitis abklingen. Eine operative Entfernung des Schleimbeutels ist nur bei einer septischen (durch Bakterien verursachte) Bursitis notwendig oder wenn alle andern Therapiemassanhmen erfolglos bleiben.

Ulnarisrinnen-Syndrom

Der Nervus ulnaris verläuft am Ellenbogen durch eine tastbare Knochenrinne. Der Nerv liegt ohne weitere Polsterung direkt auf dem Knochen und unter der Haut. Anstossen des Nervs verursacht Schmerzen und Kribbelgefühle in Unterarm und Hand, deshalb wird diese Region auf Schweizerdeutsch auch „Surrbeindli“ genannt. Auslöser für das Ulnarisrinnen-Syndrom sind Druck- oder Zugtraumen sowie chronische Fehlbelastung. Die Symptome sind Taubheitsgefühl im Klein- und Ringfinger und Erschlaffung der vom Nervus unlaris versorgten Muskelgruppen.

Die Therapie erfolgt einerseits durch Polsterung des Ellenbogens mit einer Bandage, andererseits muss das auslösende Verhalten (z.B. aufstützen auf dem Ellenbogen) abtrainiert werden. Der Nerv kann auch operativ entlastet werden.

Verletzungen

Ellenbogenluxation

Push med EllbogenbandagePush med ellbow

Bei der Ellenbogenluxation handelt es sich um eine vollständige Ausrenkung zwischen Oberarmknochen und den beiden Unterarmknochen. Es handelt sich nach der Schulterluxation um die zweithäufigste Luxation überhaupt. Oft werden bei der Ausrenkung Bänder und teilweise auch Nerven und Gefässe beschädigt, Speichenköpfchenbrüche sind ebenfalls mögliche Begleitverletzungen. Eine sofortige Einrenkung ist deshalb unumgänglich. Lässt sich das Ellenbogengelenk wegen verspannten Muskeln nicht einrenken wird eine Kurzanästhesie vorgenommen. Direkt nach dem Einrenken wird der Ellenbogen ruhiggestellt. Bereits nach wenigen Tagen wird die zunehmende Mobilisierung des Gelenks eingeleitet um Versteifungen zu vermeiden. Ellenbogenbandagen können das Gelenk nach Abheilen der Verletzung stabilisieren und das Stabilitätsgefühl verbessern.

Ellenbogenfrakturen

Ellenbogenfrakturen treten am häufigsten nach Stürzen auf. Bereits ein Sturz aus Standhöhe kann ausreichen um sich eine ernsthafte Ellenbogenverletzung zuzuziehen. Häufig betroffen sind Rollschuh- und Inlineskatefahrer, aber auch bei Stürzen im Haushalt kommt es immer wieder zu Ellenbogenfrakturen. Die Komplexität des Ellenbogens verlangt oft eine operative Repositionierung und Fixierung der Bruchstücke um Versteifungen des Gelenks vorzubeugen.