Rucksackverband bei Schlüsselbeinbruch

Clavicula FrakturDas Schlüsselbein ist ein S-förmig gebogener Knochen der mit dem Brustbein (Sternum) und dem Schulterdach (Akromion) gelenkig verbunden ist. Anatomisch gehört der 12-15 cm lange Knochen zur Schulter und ist insbesondere beim Heben des Arms über die Horizontale hinaus notwendig. Bei Stürzen beim Velofahren, Ski- und Snowboardfahren wird das Schlusselbein (Clavicula) häufig in Mitleidenschaft gezogen, Schlüsselbeinbrüche machen immerhin 15% aller Brüche beim Menschen aus.

Das Schlüsselbein lässt sich grob in zwei Abschnitte unterteilen. Das laterale Drittel ist abgeflacht und bildet den Ansatzpunkt für Deltamuskel und Trapezmuskel. Die zwei medialen Drittel haben einen dreieckigen Querschnitt. Im mittleren Bereich ist der Durchmesser der Clavicula am geringsten, entsprechend Bricht sie am häufigsten an dieser Stelle.

Symptome des Schlüsselbeinbruchs

Treten nach einem Sturz auf die Schulter, das Schlüsselbein oder den Arm Schwellungen und Schmerzen über dem Schlüsselbein auf, sind das Anzeichen für eine Schlüsselbeinfraktur. Weiter tritt typischerweise ein Bluterguss (Hämatom) auf. Da die Bruchstelle beim Schlüsselbeinbruch normalerweise auseinanderweicht wird eine Stufe im Schlüsselbein sichtbar. Auch andere Fehlstellungen, wie eine hängende Schulter deuten auf eine Fraktur der Clavicula hin. Weiteres Symptom sind Funktionseinschränkungen beim Heben des Arms und knirschende Knochengeräusche. Ein Röntgenbild bestätigt den Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch.

Therapie

Besteht der Verdacht auf eine Schlüsselbeinfraktur muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden, nach Stürzen aus grosser Höhe oder mit viel Kraft (z.B. beim Ski- oder Velofahren) muss sogar der Rettungsdienst gerufen werden, da Verletzungen der Wirbelsäule nicht auszuschliessen sind. Der Arzt kann eine zuverlässige Diagnose stellen und Begleitverletzungen der Lunge (Anstechen durch Knochensplitter), des Brustkorbs und der Schulter ausschliessen.

Konservative Bahndlung

Schlüsselbeinbrüche mit keiner, oder geringer Verschiebung der Knochenfragmete gegeneinander können meist konservativ behandelt werden. Die am häufigsten gewählte Therapie ist das Tragen eines Rucksackverbandes. Er wird, wie es der Name schon verrät, wie ein Rucksack um beide Schultern gelegt. Er zieht die Schulter nach hinten und entlastet so das Schlüsselbein. Für den Patienten macht sich das in einer umgehenden Schmerzlinderung bemerkbar. Der Rucksackverband wird in der ersten Woche kontinuierlich nachgezogen. Danach erfolgt eine erste Röntgenkontrolle. Spätestens nach 6-8 Wochen sollte der Bruch so gut verheilt sein, dass mit der langsame Wiederbelastung des Arms begonnen werden kann.

Operative Therapie

Eine operative Behandlung des Schlüsselbeinbruchs ist nötig wenn die Bruchstelle stark auseinanderweicht, es zur Durchbohrung der Haut oder Lunge mit Knochenfragmenten gekommen ist, oder wenn die konservative Therapie versagt hat.

Der Rucksackverband

RucksackverbandDer Rucksackverband wird von den Patienten nicht immer gerne getragen. Damit die Therapie wirksam ist, muss der Rucksackverband in der ersten Woche täglich nachgespannt werden und darf weder zu locker noch zu straff sitzen. Guter Tragekomfort und eine ausreichende Polsterung sind ausserdem notwendig, um die Mitarbeit des Patienten zu sichern. Am besten wird ein Verband mit anatomisch geformtem Rückenpolster und gut gepolsterten Schulterschlaufen verwendet. Bei Bandagenshop finden Sie den Clavicula Universal Rucksackverband für Erwachsene und die Clavicula Bandage für Kinder. Beide zeichnen sich durch guten Tragekomfort und eine einfache Handhabung aus.

Der Rucksackverband kann nicht nur direkt nach der Verletzung getragen werden. Auch wenn nach dem Ende der eigentlichen Therapie Schmerzen zurückbleiben ist der Rucksackverband die erste Wahl, um Beschwerden zu lindern.

Komplikationen

Die von Arzt verordneten Ruhigstellungsmassnahmen, z.B. mit einem Rucksackverband müssen unbedingt eingehalten werden. Reiben die Bruchstellen aneinander kann es zu einer Pseudoarthrose kommen. Die Knochenstücke verbinden sich nicht mehr und bilden eine bewegliche Verbindung, ähnlich einem Gelenk. Das gegenseitige Reiben der Knochen ist allerdings sehr schmerzhaft. Selten kann ein spitziges Knochenfragment die Lunge verletzen.