Meniskusriss – wie eine Bandage hilft

Hilfe bei Meniskusverletzungen

Meniskus – die Anatomie

Jedes Knie hat zwei Menisken. Es wird zwischen Meniscus lateralis (Aussenmeniskus) und Meniscus medialis (Innenmeniskus) unterschieden.

Diese halbmondförmigen Scheiben liegen im Gelenkspalt zwischen Oberschenkelknochen (Femur) und Schienbein (Tibia). Sie haben im äusseren Beriech eine dicke Basis und werden zur Gelenksmitte hin immer dünner. So passen sich die Menisken genau den Gelenksköpfen der umliegenden Knochen an.

Die Menisken bestehen hauptsächlich aus stabilen Kollagenfasern, sodass sie grosse Kräfte aufnehmen können, die bei Bewegungen des Knies entstehen. Ausserdem vergrössern sie die Kontaktfläche der Gelenkspartner und sorgen für eine optimale Gewichtsverteilung.

Anatomie Meniskus

Ursachen für Meniskusverletzungen

Meniskusverletzungen können durch ungünstige Krafteinwirkung (Unfall) oder durch degenerative Veränderungen auftreten. Unfallbedingte Meniskusverletzungen entstehen meist bei Rotationsbewegungen des Knies, bei schnellem Beugen oder Strecken. Besonders häufig zu derartigen Verletzungen kommt es beim Fussball, Tennis, Skifahren, Basketball oder Velofahren.

Auch wer eine Arbeit verrichtet, bei der man häufig auf den Knien ist, hat ein erhöhtes Risiko für Meniskusverletzungen. Gärtner, Bodenleger oder Kleinkinderbetreuerinnen sollten deshalb darauf achten, beim Knien am Boden immer eine Unterlage zu verwenden.

Achsfehlstellungen der Beine (X- oder O-Beine) oder vorangegangene Knieverletzungen wie ein Kreuzbandriss sind verantwortlich für eine ungünstige Belastung der Menisken und können Meniskusverletzungen ebenfalls begünstigen.

Grob wird zwischen folgenden drei Verletzungsarten unterschieden.

Meniskusquetschung

Ist der Meniskus bei einem Unfall nur gequetscht worden, ist das zwar schmerzhaft, aber das Risiko für ernsthafte Schäden am Knie ist klein. Meist reicht eine konservative Therapie für einige Wochen aus, um die Beschwerden loszuwerden. Danach ist das Knie wieder wie vorher.

Meniskusriss (Ruptur)

Ein Meniskusriss tritt vor allem nach intensiver Krafteinwirkung aufs Knie auf. Dabei reisst der Meniskus ein. Es wird zwischen fünf verschiedenen Rissarten unterschieden: Radiärriss, Vertikalriss, Lappenriss, Korbhenkelriss, Horizontalriss und Papageienschnabelriss. Häufiger ist der Innenmeniskus von einer Ruptur betroffen. Als besondere Form der Meniskusverletzung ist ausserdem die Unhappy Triad zu erwähnen. Dabei wird nicht nur der Innenmeniskus verletzt, sondern auch das Innenband und das vordere Kreuzband.

Formen des Meniskusriss
Radiärriss (1), Vertikalriss (2), Lappenriss (3), Korbhenkelriss (4), Horizontalriss (5) und Papageienschnabelriss (6)

Meniskopathie

Von einer Meniskopathie spricht man, wenn der Meniskus nicht durch ein traumatisches Ereignis geschädigt wurde, sondern durch Degeneration. Das kann im Alter der Fall sein, bei Kniegelenksarthrose, aber auch bei Personen mit kniendem Beruf. Ist der Meniskus geschwächt, reicht eine normale Belastung aus um Mikrorisse zu verursachen, die zum schleichenden Abbau des Meniskusgewebes führe.

Untersuchung und Diagnose

Treten nach einem Unfall sofort stechende Schmerzen im Knie auf, sollte man einen Arzt aufsuchen. Auch wenn Knieschmerzen längere Zeit anhalten ist ein Besuch beim Hausarzt sinnvoll. Dieser will als erstes Wissen, wo genau die Schmerzen auftreten, bei welchen Tätigkeiten die Beschwerden am schlimmsten sind, ob Sie einen knienden Beruf ausüben und ob das Knie allenfalls schon einmal verletzt war oder operiert wurde.

Bei der körperlichen Untersuchung belastet der Arzt die Menisken auf verschiedene Art, um den Schmerz auszulösen. Er beurteilt die Beuge- und Streckfähigkeit und begutachtet das Gangbild. Das gibt Aufschluss über einen möglichen Meniskusriss und seine Lokalisation. Häufige Tests zum Untersuchen des Meniskus sind:

  1. Steinmann I- Zeichen: Das Knie wird 90° angewinkelt und mit einer Hand fixiert. Mit der andern Hand dreht der Arzt an der Ferse. Treten bei der Rotation gegen aussen Schmerzen auf, ist der Innenmeniskus verletzt und umgekehrt.
  2. Steinmann II-Zeichen: Der Arzt tastet das Knie nach Schmerzpunkten ab. Bei Schmerzen wird das Knie gebeugt und der Schmerzpunkt erneut gesucht. Seitliche Schmerzen im Gelenkspalt, die beim Beugen nach hinten wandern sind ein Zeichen für einen Meniskusriss.
  3. Payr-Zeichen: Der Patient liegt auf dem Rücken und beugt das Knie und die Hüfte so, dass er den Knöchel oberhalb des gegenüberliegenden Knies ablegen kann (so als ob man einen Schneidersitz machen möchte).Der Untersucher drückt das so gebeugte Bein nach unten. Bei einem Riss am Innenmeniskus treten Schmerzen auf der Knieinnenseite auf.
  4. Apley-Grinding-Test: Während der Patient auf dem Bauch liegt, winkelt er das Knie ca. 90° an. Der Arzt hält das Bein an der Fusssohle und dreht es einmal nah innen und einmal nach aussen. Dieser Test dient dazu den Meniskusriss genauer zu Lokalisieren. Treten Schmerzen bei einem mehr als 90° gebeugten Knie auf, ist das Hinterhorn betroffen. Schmerzen beim Beugungen von weniger als 90° treten bei Verletzungen des Meniskus-Vorderhorns auf.
  5. McMurray-Test: Während der Patient auf dem Rücken liegt, beugt der Arzt das Knie und dreht das Bein gegen aussen. In dieser Position wird das Bein langsam gestreckt. Bei einem Innenmeniskusschaden treten Schmerzen auf oder es kommt zu einem hörbaren Klickgeräusch.
  6. Böhler-Zeichen: Bei gestrecktem Knie wird der Unterschenkel nach innen resp. aussen gekippt. Schmerzen können auf einen Meniskusriss, oder auf eine Seitenbandverletzung hinweisen.

Bestätigt sich bei der körperlichen Untersuchung der Verdacht auf einen Meniskusriss, wird ein Röntgen oder MRI durchgeführt. Dabei lässt sich die Verletzung genauer beurteilen.

Symptome bei Meniskusriss oder -Verletzung

Verletzungen am Meniskus führen sofort zu einem starken stechenden Schmerz. Je nach Form des Risses kann das Gelenk auch blockiert sein, das ist vor allem bei einem Korbhenkelriss häufig der Fall.

Anhand der Symptome lässt sich eine Meniskopathie gut von einem Meniskusriss unterscheiden. Bei einem degenerativen Schaden sind die Beschwerden nämlich eher diffus und werden durch Treppensteigen oder andere Belastungen verstärkt.

Konservative Behandlung

Ob eine Meniskusverletzung konservativ behandelt werden kann, oder ob eine Operation notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits ist die Art der Verletzung ausschlaggebend. Liegt der Meniskusriss nahe an der gut durchbluteten Basis, kann er unter Umständen verheilen. Auch bei jungen Patienten ist eine vollständige Heilung möglich. Bei älteren Patienten ist das zwar nicht mehr der Fall, hier wird trotzdem oft auf eine Operation verzichtet, weil bei älteren Personen keine hohe sportliche Belastung mehr auftritt.

Die besten Bandagen bei Meniskusverletzungen

Die konservative Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung.

Als erste Massnahme sollte das Knie mehrmals täglich gekühlt werden. Häufiges Hochlagern reduziert die Schwellungen. Da es bei einer Meniskusverletzung immer zu einer Entzündung kommt, helfen haushaltsübliche Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung wie z.B. Ibuprofen oder Diclofenac.

Bei Meniskusquetschungen sollte man das Knie schonen und während 3 Wochen auf Sport verzichten. In dieser Phase kann eine Bandage das Knie entlasten und durch Kompression den Heilungsprozess unterstützen. Bandagen steigern ausserdem die Propriozeption, was weitere Überbelastungen vorbeugt.

Ideal bei Meniskusquetschungen ist die Bauerfeind GenuTrain Kniebandage. Sie ist mit einer Omega-Pelotte ausgestattet, die nicht nur die Kniescheibe umschliesst, sondern mit zwei seitlichen Meniskus-Flügeln die Menisken massiert und entlastet. Dadurch werden der Heilungsprozess angeregt und die Schmerzen gelindert.

Meniskusriss ohne OP behandeln

Kann ein Meniskusriss ohne Operation behandelt werden, bekommt der Patient eine Orthese um das Kniegelenk für die nächsten 3-4 Wochen ruhigzustellen. Krücken sorgen in dieser Zeit für eine optimale Entlastung des Knies. Zur Ruhigstellung des Knies eignen sich folgende Orthesen.

Bort Immobilisations-Schiene: Die Immobilisationsschiene von Bort ist dreiteilig aufgebaut und lässt sich dadurch exakt an den Beinumfang anpassen. Seitliche Schienen verhindern jegliche Bewegung im Kniegelenk. Dank weichem Material und sanftem Frottée-Innenstoff ist die kostengünstige Lagerungsschiene am Tag und in der Nacht angenehm zu tragen.

Bort GenuXpress Knieorthese: Das feste Rahmengestellt der GenuXpress ist seitlich mit polyzentrischen Gelenken ausgestattet, die der Bewegung des Knies exakt folgen. Soll die Bewegung eingeschränkt werden, lassen sich die seitlichen Gelenke mit den mitgelieferten Anschlagskeilen in verschiedenen Winkeln begrenzen.

Meniskusoperation

Bei jungen, sportlichen Patienten ist die Meniskusoperation bei einem Meniskusriss meist unumgänglich. Schliesslich soll die Belastbarkeit beim Sport wieder voll hergestellt werden. Bei der Operation kann grob zwischen folgenden Methoden unterschieden werden.

  • Meniskusnaht: Der abgetrennte Teil des Meniskus wird wieder angenäht.
  • Meniskusteilresektion: Der Verletzte Teil des Meniskus wird herausgeschnitten um die Oberfläche zu glätten.
  • Meniskusresektion: Wird der Meniskus vollständig entfernt, kommt es relativ schnell zu einer Kniegelenks-Arthrose. Um das zu verhindern, wird hier meist ein synthetischer Meniskus eingesetzt, der vom Körper nach und nach aufgelöst und durch eigenes Gewebe ersetzt wird.

Nachbehandlung der Meniskus OP

Nach einer Meniskusteilresektion kann das Knie sofort wieder teilbelastet werden. Bereits nach einer Woche sind knieschondende Sportarten wie z.B. leichtes Velofahren wieder erlaubt. Nach drei bis vier Wochen kann jeder Sportart uneingeschränkt ausgeübt werden.

Nach der Naht eines Meniskusrisses, oder nach Einsetzen eines künstlichen Meniskus muss der Patient während sechs Wochen eine Schiene Tragen, die den Bewegungsumfang des Knies einschränkt. Im gestreckten Zustand darf das Knie voll belastet werden. Beugen ist nur beim Sitzen erlaubt.

Eine geeignete Orthese für diese Heilungsphase ist z.B. die BraceID Cool ROM Knieorthese, bei der man die Bewegungseinschränkung mit nur einem Handgriff aktivieren und deaktivieren kann.

Ungefähr acht Wochen nach der Meniskusnaht darf man wieder Sport treiben. Stark belastende Sportarten dürfen nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erst nach ca. 6 Monaten wieder aufgenommen werden.

Ergänzend zur Nachbehandlung mit einer Orthese, erhalten Patienten nach Meniskusoperationen eine Verordnung für Physiotherapie.

Muskelaufbau für langfristig gesunde Knie

Nach einer Meniskusquetschung oder einem Meniskusriss ist ein gezieltes Krafttraining unabdingbar. Starke Muskeln reduzieren die Belastung der Menisken und stabilisieren das Gelenk. Nach einem Meniskusriss lernt man in der Physiotherapie geeignete Übungen kennen. Je nachdem wie weit vorangeschritten der Heilungsprozess ist, kann das Knie während dem Training mit einer Schiene oder Bandage unterstützt werden, um ungünstige Bewegungen zu verhindern.

Wiederaufnahme Sport nach Meniskusriss

Wer nach einem Meniskusriss wieder Sport treiben will, sollte unbedingt das Einverständnis des behandelnden Arztes einholen. Da die Muskeln während der sechswöchigen Ruhigstellung stark abbauen, ist es ratsam zuerst mit einem gezielten Kraftaufbau zu starten. Als nächster Schritt kann man mit knieschonende Sportarten wie leichtem Velofahren, Langlaufen, Nordic Walking oder Klettern anfangen. Auf Sportarten wie Skifahren, Ballsport, Hockey, Golf oder Ballett, die das Knie stark belasten, sollte man verzichten, bis die muskuläre Stabilisierung wieder vollständig hergestellt ist.

Um den Meniskus bei der Wiederaufnahme der sportlichen Tätigkeit zu schützen, ist es sinnvoll während dem Training eine Kniebandage zu tragen.

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