Knöchelbandage – wie viel Unterstützung macht Sinn?

Knöchel mit einer Bandage stabilisieren

Knöchelbandagen: Typen, Einsatz und Vorteile

Knöchelbandagen dienen allgemein der Stabilisierung des Sprunggelenks und beugen erneuten Verletzungen vor. Sie können in Sport und Alltag eingesetzt werden und fördern durch Kompression die muskuläre Eigenstabilisierung. Je nach Schwere der Beschwerden unterscheidet man vier Hauptkategorien:

Leichte elastische Kompressionsbandagen (reine Kompression)

Diese dünnen, elastischen Bandagen schmiegen sich wie eine „zweite Haut“ an den Knöchel und üben einen gleichmässigen Druck aus. Typische Indikationen sind leichte Instabilitätsgefühle, unspezifische Knöchelschmerzen oder belastungsbedingte Reizzustände. Sie eignen sich ideal zur Prävention beim Sport oder nach abgeklungenen Verstauchungen und können auch im Alltag getragen werden. Vorteile sind der gesteigerte Propriozeptionseffekt (bessere Lagewahrnehmung) und die erhöhte Durchblutung, was Schwellungen und Schmerzen lindert. Beispielsweise Bauerfeind Sports Compression Ankle Support und die Bort Active Color Sport Knöchelbandage bieten leichte Stabilität, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken: Sie fördern die Muskelunterstützung des Gelenks und reduzieren Risiko von Umknicken.

  • Einsatzbereiche: Sport (Leichtathletik, Fitness, Laufen), Alltag, leichte Belastungen.
  • Indikationen: Prophylaxe, subjektive Instabilität, leichte Knöchelverstauchungen, Überlastungsreaktionen.
  • Vorteile: Erhöhter Tragekomfort, verbesserte Koordination, Rückbildung von Ödemen durch milde Kompression. Können in allen Schuhen getragen werden.

Beispielprodukte aus dem Bandagenshop:

Knöchelbandage Active Color von Bort
Die Active Color Knöchelbandage versorgt das Gelenk mit kräftiger Kompression, verfügbar in verschiedenen Farben. Ideal für den Alltag.
Sports Compression Ankle Support
Die Sports Compression Ankle Support passt sich dank hochealstischer Kompression perfekt ans Gelenk und macht jede Bewegung mit.

Kompressionsbandagen mit Pelotten (Druckpolstern)

Diese Bandagen besitzen zusätzlich integrierte Pelotten (weiche Druckpolster) an den knöchernen Vorsprüngen des Sprunggelenks. Dadurch wird gezielt Druck auf seitliche Bereiche ausgeübt, was Schwellungen abbaut und die Lymphdrainage fördert. Typische Indikationen sind gereizte Knöchel nach Verstauchung, Gelenkergüsse bei Arthrose/Arthritis oder chronische Überlastungszustände. Sie entlasten das Gelenk sanft, massieren die Rückseite des Knöchels und beschleunigen so die Resorption von Blutergüssen und Flüssigkeitsansammlungen. Vorteile sind die gezielte Stabilisierung (medial und lateral) und die lindernde Massagewirkung ohne unflexible Einengung. Produkte wie die Bauerfeind MalleoTrain® setzen zwei Pelotten ein, um das Gelenk passiv zu stützen und Ödeme rascher abfliessen zu lassen. Die Bort ActiveMed Knöchelbandage kombiniert Kompression mit zwei Silikonpelotten, wodurch Schwellungen und Schmerzen effektiv reduziert werden.

  • Einsatzbereiche: Alltag, moderate sportliche Belastung, Rehabilitation nach akuter Verletzung, Arthrose.
  • Indikationen: Ödeme/Schwellungen, Gelenkreizzustände nach Distorsion, chronische Instabilität, Achillesprobleme (Fersensporn, Achillodynie).
  • Vorteile: Verbesserte Durchblutung und Lymphdrainage durch Kompression, Entlastung druckempfindlicher Bereiche durch Pelotten, Schmerzlinderung.

Beispielprodukte aus dem Bandagenshop:

MalleoTrain Knöchelbandage von Bauerfeind
Die MalleoTrain von Bauerfeind übt mit dem Hoch-Tief-Gestrick einen gleichmässigen Druck auf das gesamte Gelenk, während die Pelotten auch tiefere Stellen erreichen.
Mobilis MalleoActive Pad Sprunggelenkbandage mit elastischen Pelotten
Bei der MalleoActive Pad sorgen zwei Silikon-Pads für eine Abschwellende Wirkung, während die Kompression das Gelenk propriozeptiv stabilisiert.

Bandagen mit Zuggurten (teil-elastisch, tape-ähnlich)

Diese Bandagen kombinieren Kompressionsstrick mit zusätzlichen Klett-Gurten, die man als „Achter-Schlinge“ um den Fuss wickelt. Dadurch lässt sich die Stabilität individuell verstärken. Zuggurte verhindern aktiv ein seitliches Umknicken, ähnlich wie ein Tapeband. Sie sind besonders bei instabilen Sprunggelenken nach ausgeheilten Verletzungen oder zur Prophylaxe bei Sportarten mit hohem Umknickrisiko sinnvoll. Vorteile sind die dynamische Stabilisierung (Wechselzuggurte) bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit. Solche Bandagen können auch in engen Schuhen getragen werden. Beispielsweise stabilisiert die Bauerfeind MalleoTrain S den Knöchel mit einem anatomisch angelegten Zuggurt, der beim Gehen für einen Wechselmassageeffekt sorgt und so Schmerzen lindert. Auch die Bauerfeind MalleoTrain Plus vereint Pelotten mit einem tape-ähnlichen Gurt: „Der teilelastische Gurt wirkt stabilisierend wie ein Tape-Verband, während die anatomisch geformten Pelotten den Knöchel massieren“. Die Bort TaloStabil® Plus Sport etwa hat ein frei positionierbares Stabilo-Band (Achterschlinge) und viskoelastische Pelotten, verhindert so das seitliche Einknicken und massiert Ödeme sanft ab.

MalleoTrain S von Bauerfeind
MalleoTrain S mit Figure-8-Zügel
  • Einsatzbereiche: Aktiver Sport (Fussball, Basketball, CrossFit), Rückkehr nach distalen Verletzungen, Alltag bei bekannter Instabilität.
  • Indikationen: Restbeschwerden nach Distorsion, chronische Bandschwäche, Umknickprophylaxe bei Belastung.
  • Vorteile: Starke Seitenstabilisierung durch Klettgurte, Anpassbarkeit an Fussform, Kombination mit Pelotten für mehr Entlastung.

Beispielprodukte:

Bort TaloStabil Plus
Bort TaloStabil Plus Sport
Bauerfeind MalleoTrain Plus mit Silikonpelotten und unelastischem 8er-Gurt
MalleoTrain Plus

Orthesen mit starren Elementen (Schalenorthesen)

Stabile Orthesen verfügen über feste Kunststoffschalen und Riemen, die das Sprunggelenk nahezu vollständig führen und immobilisieren. Sie begrenzen Pro- und Supination des OSG und wirken einem Gelenkverdrängen (Talusvorschub) entgegen. Indiziert sind schwere Distorsionen (Bänderrisse), Frakturen oder hochgradige chronische Instabilitäten, oft in der Frührehabilitation oder postoperativ. Solche Orthesen erlauben kontrollierte Teilbelastung und schützen das Gelenk bei knöchernen Verletzungen. Nachteilig sind meist höheres Gewicht und eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Beispielhaft unterstützen Schienen wie die Aircast Airfree® das OSG nach schweren Verletzungen. Speziell für den Wiedereinstieg nach OP oder chronischer Instabilität konzipiert ist die Bauerfeind MalleoLoc L3: Sie kombiniert eine L-förmige Schale mit verstellbaren Gurten und Kompressionsstrumpf. Die MalleoLoc stabilisiert das Gelenk, schützt vor Umknicken und fördert die Durchblutung und Schwellungsrückbildung. Auch die Bort Stabilo Knöchelstütze besitzt anatomisch geformte Schalen, die medial und lateral schienen und dennoch Flexion/Extension zulassen.

  • Einsatzbereiche: Akutversorgung (Schiene statt Gips), Orthesen-Therapie nach Bänderrissen/Frakturen, chronische Instabilität (z.B. bei Arthrose) – sowohl im Alltag als auch im frühen Sport.
  • Indikationen: Schwere Bänderverletzungen, Frakturen des OSG, postoperative Absicherung (nach OP oder Teilruptur), chronische Instabilität.
  • Vorteile: Maximale Stabilität und Gelenksicherung, fördern Wund- und Knochenheilung (Teilstabilität erlaubt schon frühes Training). Nachteile sind vermehrtes Gewicht, Aufpreis und teils eingeschränkter Tragekomfort.

Beispielprodukte:

  • Bauerfeind MalleoLoc L/L3 – Orthese mit L-förmiger Schale und abnehmbaren Gurten. Unterstützt den Heilungsprozess, stabilisiert das Gelenk und schützt vor erneutem Umknicken.
  • Bort Stabilo – Schienung nach Frakturen/Bandrupturen; anatomisch geformte Schalen sichern das Gelenk medial und lateral.
  • AirLoc von Bauerfeind – Gussersatz mit Schalen und Luftkammern zur Immobilisierung bei schweren Distorsionen oder postoperativer Mobilisierung.

Jede Bandagen- bzw. Orthesenauswahl sollte individuell auf Beschwerden, Aktivitätslevel und Heilungsphase abgestimmt sein. Leichte Kompressionshilfen genügen oft bei geringen Problemen, während nach akuten Verletzungen oder bei chronisch instabilen Sprunggelenken stärker stabilisierende Bandagen bzw. Orthesen sinnvoll sind. In allen Fällen fördern die Kompression und Stabilisierung den Heilungsprozess, indem sie Schwellungen reduzieren und die körpereigene Stabilität unterstützen.