Wer hinfällt stützt sich reflexartig mit den Händen ab, dabei werden die Handgelenke häufig verletzt. Von einer einfachen Verstauchung bis hin zur Radiusfraktur können zahlreiche leichte bis schwere Verletzungen auftreten, die zu Schmerzen im Handgelenk führen.
Verstauchung
Schwellungen, Schmerzen und ein allfälliger Bluterguss sind Anzeichen für eine Verstauchung. Beim Sturz wird die Hand zum Abstützen flach auf den Boden gelegt, durch die Wucht des Aufpralls fällt der Oberkörper nach vorne, der Unterarm wird gewaltsam in Richtung Handrücken gedrückt. Werden Weichteile wie Kapseln und Bänder überdehnt spricht man von einer Verstauchung. Die PECH Regel gibt Auskunft darüber, wie bei einer Verstauchung des Handgelenks am besten vorgegangen wird.
- Pause: Das Handgelenk sollte bei Verstauchungen möglichst ruhig gehalten werden. Ein Verband oder eine Bandage (z.B. ManuTrain oder Active Color Daumen-Hand-Bandage) unterstützen das Gelenk.
- Eis: Wird unmittelbar nach dem Unfall gekühlt, können Schwellungen vorgebeugt oder zumindest reduziert werden. Auch an den Folgetagen sollte immer wieder leicht gekühlt werden. Es kann ein normaler Eisbeutel oder spezielle Kühlsysteme wie BodyIce oder Cool Down verwendet werden.
- Compression: Kompression hilft Schwellungen zu kontrollieren und darf in der Behandlung von verstauchungsbedingten Handgelenkschmerzen nicht fehlen. Eine Kompressionsbandage wie die ManuTrain kann selbständig angezogen werden und versorgt das Handgelenk mit wirkungsvoller Kompression. Selbstverständlich können auch normale Verbände verwendet werden, diese bieten aber oft einen weniger guten Komfort.
- Hochlagern: Bei Schwellungen sollte die Hand möglichst oft hochgelagert werden.
Bänderriss im Handgelenk
Zwischen Unterarmknochen und Fingern liegen acht kleine Knochen (Handwurzelknochen) welche mit zahlreichen Bändern untereinander verbunden sind und so Stabilität erhalten. Bei Stürzen auf die Hand ist das Band zwischen Kahnbein (Skaphoid) und Mondbein (Lunatum) besonders häufig von Rupturen betroffen. Die sogenannte SL-Bandruptur oft mit einer normalen Verstauchung verwechselt. Schmerzen bei Belastung, Instabilität des Handgelenks und Kraftverlust sind Anzeichen für einen Bänderriss im Handgelenk. Bandagen und Orthesen können in diesem Fall zur Linderung von Beschwerden beitragen, es muss aber in jedem Fall so schnell wie möglich ein Spezialist aufgesucht werden. Das gerissene Band vernarbt bei zu langem Zuwarten und kann dann nur noch schwer rekonstruiert werden. Um Folgeschäden wie z.B. Arthrose zu verhindern ist eine möglichst zeitnahe Behandlung notwendig.
Handgelenkfraktur nach Sturz
Der Handgelenkbruch (distale Radiusfraktur) ist einer der häufigsten Brüche beim Menschen. Durch die Wucht des Aufpralls bricht ein Teil der Speiche am handgelenksnahen Ende ab, oder die Speiche bricht ganz durch. In den meisten Fällen wird eine Plattenosteosynthese durchgeführt. Die Bruchstelle wird bei einer Operation mit einer Platte verschraubt. Radiusfrakturen machen sich durch direkt nach dem Unfall auftretende Schmerzen die bei Druck oder Bewegung verstärkt werden bemerkbar und müssen immer von einem Arzt behandelt werden.